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Der Sophist: Griechisch - Deutsch PDF

pages268 Pages
release year1985
file size27.224 MB
languageGerman, Ancient Greek

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PLATON Der Sophist übersetzt von OTTO APELT Neu bearbeitet und herausgegeben von REINER WIEHL Griechisch-deutsch FELIX MEINER VERLAG HAMBURG PHILOSOPHISCHE BIBLIOTHEK BAND 265 1985 Zweite, durchgesehene Auflage Der griechische Text wurde der Burnet'schen Ausgabe mit freundlicher Genehmigung der Clarendon Press, Oxford, entnommen Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet abrufbar über ‹http://portal.dnb.de›. ISBN: 978-3-7873-0656-5 ISBN eBook: 978-3-7873-2303-6 © Felix Meiner Verlag GmbH, Hamburg 1985. Alle Rechte vorbehalten. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Über- tragungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbei- tung in elektronischen Systemen, soweit es nicht §§  53 und 54 UrhG ausdrücklich gestatten. www.meiner.de INHALT Einleitung des Herausgebers . . . . . . . . . . . . . . . . VII Literaturübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XLII Gliederung des Dialoges XL . . • . . . . . . . . . . . . . . . . VII Platon �O<I>I�TH� 2 Der Sophist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208 EINLEITUNG DES HERAUSGEBERS I Otto Apelt hatte in seiner Einleitung zur Ausgabe des „Sophistes" in der „Philosophischen Bibliothek", die hier nunmehr zweisprachig, zugleich aber in Übersetzung und Erläuterungen weitgehend umgearbeitet erscheint, eine Art Beweis der Echtheit dieses Plato-Dialoges unternom­ men. Nicht ganz zufällig berief sich dieser Beweis nur auf jene Stellen in der „Metaphysik" des Aristoteles, aus denen Plato als der Autor dieses Dialoges zu erschließen ist, also nur auf einen, wenn auch den nächstliegenden Aspekt der Wirkungsgeschichte des „Sophistes". Dieser Echtheitsbeweis, der sich besonderen gegen den ent­ im sprechenden Zweifel Friedrich Ueberwegs richtete, mutet heutzutage kaum weniger kurios an als Ueberwegs Zweifel selbst. Dieser Zweifel, das Bedürfnis seiner Zu­ rückweisung und die Beschränkung der Mittel dieser Zurückweisung sind aber charakteristisch für eine Phase der Plato-Forschung, die sich zwar um die chronologische Ordnung der Plato-Dialoge verdient gemacht hat, auf der anderen Seite aber durch die Einseitigkeit philo­ sophischer Aspekte und Methoden und durch die man­ gelnde Reflexion ihrer eigenen philosophischen Voraus­ setzungen in ihren philosophischen Deuturigsmöglich­ keiten außerordentlich limitiert blieb. Daß die Echtheit eines Werkes wie des „Sophistes" bezweifelt werden konn­ te, dürfte allerdings in der langen Geschichte philosophi­ scher Zweifel gegen die Echtheit dieses oder jenes Werkes von Plato ein Extremfall bleiben. Denn sowohl durch seinen philosophischen Inhalt als auch durch seine be­ sonders nachhaltige Wirkungsgeschichte1) muß dieser 1 Diese reicht von Aristoteles über den Neuplatonismus (ins­ besondere Plotin), über Nikolaus von Cues und Hegel bis zum Neukantianismus und zu Heidegger. VIII Einleitung des Herausgebers Dialog als eines der wichtigsten Zeugnisse der Philosophie Platos gezählt werden. Daß es gerade der philosophische Sinngehalt ist, der diesen Dialog als ein Werk Platos aus­ weist, hatte auch Apelt sehr wohl erkannt und sich mehr­ mals an einer kritischen philosophischen Deutung des „Sophistes" versucht2), der wohl zusammen mit dem „Parmenides" zu den schwierigsten Werken Platos zählt. Apelt war ein bedeutender Philologe, aber seine philo­ sophischen Interpretationsversuche mußten scheitern. Denn der Urteilsbegriff, den er seiner Auslegung zu­ grundelegte, war dem extremen Empirismus und Psycho­ logismus seiner Zeit allzu verhaftet, um zu einem ange­ messenen Verständnis des antiken Logos-Denkens im all­ gemeinen und der Platonischen Dialektik im besonderen zu gelangen. So kam Apelt über der Beschäftigung mit dem „Sophistes" zu dem Resultat, daß die Dialektik und Logik an der Philosophie Platos das Mangelhafte und Verbesserungswürdige sei, daß deren Wahrheit vielmehr in ihrer „Weltanschauung" liege, welche den Blick auf das Ewige, Wahre, Schöne und Gute richte3). In Apelts Plato-Deutung war geradezu ein System von unbefragten Vorurteilen über das Wesen des Begriffes, ja des Logischen überhaupt eingegangen, welches sich nicht zuletzt auch in seiner Übersetzung und Kommen­ tierung des „Sophistes" niederschlagen mußte. Doch ist hinzuzufügen, daß diese Vorurteile seiner „Sophistes"­ Ausgabe, die in unveränderter Auflage erschien, 1922 2. keine partikularen sind, sondern sich fast immer in kri­ tischen Auseinandersetzungen mit dem dialektischen Denken im allgemeinen und mit Platos Dialektik im besonderen wiederholen, sobald eine empirische und formal-logische Grundlage zum Ausgangspunkt der Kri­ tik gemacht wird. So ist es kein Zufall, daß sich gerade in der angelsächsischen Plato-Literatur so oft dieselben kri­ tischen Einwände gegen Platos „Logik" finden wie bei Apelt4). Die schon klassisch zu nennenden Bestandteile 2 s. Literaturverzeichnis 3 Platon. Aufsätze p. 9f. u. 45 'Vgl. R. Robinson, Platos Earlier Dialectic (1953) Einleitung des Herausgebers IX dieser Art Kritik bilden den Vorwurf: Plato halte Begriff und Idee in ihrem unterschiedlichen Wesen nicht ausein­ ander, er verkenne die „natürliche" Richtung des Urteils, ja, er stelle dieses geradezu auf den Kopf, indem er Er­ kenntnis des vorhandenen Seienden und Vergleichung der Begriffe zur Bestimmung dieses Seienden durchein­ anderbringe; er unterscheide (noch) nicht zwischen Da­ sein und Sosein, Existenz und Bestimmtheit, und vor allem nicht zwischen Qualität und Modalität des Urteils5). Aus diesen grundsätzlichen logischen Irrtümern sollten sich dann die partikularen Argumentationsfehler erklären lassen, die sich in Platos Dialogen so reichlich zu finden scheinen. · Die kritischen Argumente dieser Art gegen Platos Logik und Ontologie scheinen zeitlos geworden zu sein6) und treten in ihrer Wiederholung meist unter Berufung auf Kants „Kritik der reinen Vernunft" auf. Auch hierin stellt Apelts Plato-Interpretation keinen Einzelfall dar. Gleichwohl kann seine Plato-Deutung so wenig unter diejenige der Schule des Neu-Kantianismus subsumiert werden wie Deutungen dieser Art überhaupt. Apelt selbst hatte sich sogar ausdrücklich von der neukantianischen Plato-Auffassung distanziert. Diese neukantianische Plato­ Deutung von H. Cohen und P. Natorp, welche die Pla­ tonische Idee im Sinne einer wissenschaftstheoretischen methodischen Hypothese auffaßte, blieb von Anfang an nicht unwidersprochen, geriet aber schließlich geradezu in Verruf, als sich, besonders nach dem ersten Weltkrieg, ein philosophisches Bewußtsein der Entfremdung zwischen Philosophie und positiver Wissenschaft durchsetzte, welches sich gegen die Beherrschung seiner Begriffe durch die der Wissenschaft wandte und eine Deutung der an­ tiken Metaphysik am Leitfaden neuzeitlicher Wissen­ schaftsbegriffe ebenso historisch als unangemessen wie philosophisch als unzureichend empfinden mußte. Und doch zeigt sich die bleibende Bedeutung der Plato-For- 5 Vgl. 0. Apelt, cit. loc. p. 268-269 6 Eine neuerliche Applikation bei W. G. Runciman; Platos later Epistemology (1962) X Einleitung des Herausgebers schung des Neu-Kantianismus, sein tiefes Plato-Verständ­ nis, im Kontrast gegen die zuvor beschriebene einseitige Messung der Platonischen Idee am Maße des empirischen Allgemeinbegriffes, welche sich nicht einmal im Grunde auf Kant berufen darf7). Die Auffassung der Idee als Hypothesis versetzt diese unmißverständlich in eine andere Dimension gegenüber dem Unmittelbaren derart, daß ihr logisches Verhältnis zu jeder Art von unmittel­ barer Gegebenheit sich dialektisch gestaltet. So ist es schließlich kein Zufall, daß die heutige Plato-Forschung in Deutschland gerade durch solche Arbeiten wesentlich angeregt und belebt worden ist, die mehr oder weniger direkt aus der Schule der Neu-Kantianismus hervorge­ gangen sind. So sind durch diese Arbeiten neue Deutungs­ möglichkeiten gerade auch für den „Sophistes" erschlos­ sen worden. Schon 1909 erschien in den von H. Cohen und P. Natorp herausgegebenen „Philosophischen Arbeiten" das Plato-Buch des jungen N. Hartmann: „Platos Logik des Seins". Hartmann unternahm es hier, die Platonische Ideenlehre am Leitfaden des Korrelationsverhältnisses des Nichtseins und Seins zu interpretieren, und zwar die­ ses Korrelationsverhältnis als Methode verstanden. Auf diese Weise mußte der „Sophistes", der ja das Verhältnis des Seienden ( -ro <lv) und des Nichtseienden ( -ro µ:Yj <lv) von der Frage nach dem Sein des Nichtseienden aus zu klären versucht, eine notwendige Schlüsselstellung im Ganzen der Philosophie Platos gewinnen8). Dieser Begriff eines Korrelationsverhältnisses gehörte wohl zu den Grundbegriffen in der Systematik des Neu-Kantianismus. Und doch war in Hartmanns Buch mehr gelegen als nur eine orthodoxe Plato-Interpretation aus der Marburger Schule. Zumindest durchbrach es jene Beschränkung des Ideenbegriffes auf eine wissenschaftstheoretische Hypo­ thesis im Sinne neuzeitlicher Wissenschaft und hat mög­ licherweise mit zu der bekannten Selbstkorrektur Natorps 1 Vgl. Kant, Kr. d. r. V. A 312-320 s cit. loc. p. 82ff.

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